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Erstes Mitteleuropäisches Kolloquium

Die bisher größte Veranstaltung der SWU fand am 26. September 1998, in Salzburg statt. Das 1. Mitteleuropäische Kolloquium „Der Fuchs als Quelle parasitärer Zoonosen“ war eine gemeinsame Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Parasitologie, der Österreichischen Gesellschaft der Tierärzte - Sektion Wildtierkunde und Umweltforschung - und der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie. Neben Human- und Veterinärmedizinern waren auch Biologen und die Landesjagdverbände eingeladen.

Den rund 100 Tagungsteilnehmern wurde die Bedeutung des Fuchses als Krankheitsüberträger vorgestellt. Im Einführungsreferat wurde eine Reihe von Erkrankungen aufgelistet, die vom Fuchs auf den Menschen übertragen werden können und daneben auf die interessante Biologie des Fuchses sowie auf jagdliche Aspekte und Vorbeugemaßnahmen gegenüber Zoonosen hingewiesen. Weitere Referate beschäftigten sich mit der Bedeutung des Rotfuchses als Träger parasitärer Zoonoseerreger (kleiner Fuchsbandwurm, Trichinen und Spulwurm) in Österreich, Deutschland und der Schweiz und präsentierten aktuelle Zahlen zum Vorkommen beim Fuchs. Daten zum Vorkommen von alveolärer Echinokokkose, Toxokarose und Trichinellose beim Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz rundeten das Thema ab.

Möglichkeiten der Besatzregulierung der Füchse und Bekämpfungsstrategien der Zoonosen aus jagdlicher Sicht wurden aufgezeigt, mit der Betonung, daß in der nichtjagenden Bevölkerung verstärkt auf die gesundheitspolitische Funktion der Fuchsbejagung hingewiesen werden sollte, um dafür entsprechende öffentliche Akzeptanz zu gewinnen. Ein Referat über eine Feldstudie zur Bekämpfung des kleinen Fuchsbandwurmes durch regelmäßige Entwurmung wildlebender Füchse in Baden-Württemberg wurde sehr kontroversiell diskutiert, zumal über die Entwurmung die Zwischenwirte (hpts. Mäuse) und die Umwelt massiv mit infektionsfähigen Bandwurmeiern in Kontakt kommen und überhaupt die Anwendung von Arzneimitteln in freier Wildbahn eigener Diskussionen bedürfen.

Das Abschlussreferat spannte über die Referate einen Bogen, in dem es die Rolle der Biometrie in der Umsetzung von Überwachungsprogrammen darstellte. Diese interdisziplinäre Veranstaltung war ein Ansatz für eine gesamtheitliche Lösung einer gesundheitspolitischen Aufgabe, an deren Erfolg Tierärzte maßgeblich beteiligt sein könnten.

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