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Geschichte

In den Jahren 1985, 1986 und 1988 wurden in Österreich Umfragen über die Anwendungshäufigkeit sogenannter Additiv-, Komplementär- oder außerschulischer Methoden im Bereich der Humanmedizin durchgeführt. Alle drei Frageaktionen ergaben überraschend hohe Zahlen: die Neuraltherapie wird von über 50% der Befragten, gefolgt von der Homöopathie, Chirotherapie und Akupunktur praktiziert.

Was nun die ergänzende Anwendung dieser Methoden in der Veterinärmedizin betrifft, so fällt auf, daß sich nicht nur die Vorlesungen von A.Univ.Prof.Dr. Oswald Kothbauer an der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien eines regen Zuspruchs erfreuen; auch bei entsprechenden Schwerpunktveranstaltungen in Österreich, der Schweiz und Italien zeigt die Zahl der Teilnehmer eine stetig steigende Tendenz und immer mehr Kollegen bauen diese auch als Reflex- oder Regulationstherapien bezeichneten Behandlungsformen in ihr therapeutisches Konzept ein. Trotz der allgemein guten Beurteilung durch die Therapeuten und eines immer stärker werdenden Trends zu diesen u. a. auch kostensparenden und nebenwirkungsarmen Methoden gibt es - zum Teil berechtigte - Kritik. Hierbei steht natürlicherweise die Frage nach der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit im Vordergrund.

Um die Funktionsmechanismen dieser Methoden unserem klinischen Denken zugänglich zu machen sowie deren Einsatzgebiete und auch die Grenzen aufzeigen zu können, bietet sich speziell durch die Veterinärmedizin die Möglichkeit, grundlegende Erkenntnisse für Human- und Veterinärmedizin zu erlangen. Auf dem Gebiet der Grundlagenforschung sind es vor allem klinisch-experimentelle Arbeiten, die vorzugsweise an den Universitäten durchgeführt werden sollten. Diesbezüglich wurden bereits an der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie am Institut für Anatomie und der Klinik für Chirurgie wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Weitere Untersuchungen laufen zur Zeit am Institut für Histologie sowie an der Klinik für Chirurgie.

Die Dokumentation indikationsbezogener Fallstudien (mit entsprechender Fallzahl und Statistik) ist ein weiterer wichtiger und für engagierte Kollegen durchführbarer Schritt, die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Therapiearten zu objektivieren. Dazu sind Fachleute, die aus Theorie und Praxis entsprechende Kenntnisse aufweisen, nötig. Da eine solche Institution zur wissenschaftlichen Erforschung der genannten Methoden nur auf der engen Zusammenarbeit von Universität und Praxis basieren kann, stellt eine Sektion der Österreichischen Gesellschaft der Tierärzte (ÖGT) hierfür eine ideale Basis dar. Ein entsprechender Antrag wurde in der Ausschußsitzung der ÖGT vom 3.12.1988 angenommen und am 27.4.1989 die Gründung unserer Sektion in einer Hauptversammlung durch Abstimmung beschlossen. Die Konstitution des Sektionsausschusses und die Formulierung der Ziele unserer Sektion erfolgte schließlich am 22.6.1989.
 
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